Eine junge Wissenschaftlerin reist mitten im Winter zu einer kleinen Hütte in der Finnmark, um dort den Einfluss des Klimas auf die Vogelpopulation zu untersuchen. Ihr Lebensgefährte Jo wollte sie eigentlich begleiten, zögert nun aber seine Ankunft immer weiter hinaus. Die Ich-Erzählerin versucht der wachsenden Einsamkeit durch einen geregelten Tagesablauf zu entfliehen. Doch je mehr Zeit verstreicht, umso realer werden ihre Gedanken und Erinnerungen. Besonders die Geschichte des Ortes, an dem mehr als 100 Jahre zuvor ein Unglück geschah, sowie die Erinnerungen an ihren herrischen und gewalttätigen Ex-Mann lassen sie nicht mehr los. Irgendwann meint sie sogar, eine physische Präsenz zu spüren. Nach einer besorgniserregenden Nachricht fühlt sie sich endgültig nicht mehr sicher. Gabrielsen schafft ein atmosphärisch dichtes Frauenporträt, das fesselt und gleichzeitig in seiner Kühle und Nüchternheit tief berührt.
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