Code kaputt

Mit Mitte 20 zog die amerikanische Journalistin Anna Wiener von New York, wo sie als schlecht bezahlte Assistentin in einer kleinen Literaturagentur arbeitete, nach Silicon Valley, um dort in verschiedenen Tech-Start-ups zu arbeiten. In ihrem Buch beschreibt sie ihre Arbeitserfahrungen in dieser von Insidern als "das Ökosystem" bezeichneten Branche: einer Welt der sehr jungen, weißen, männlichen Gründer, in der es viel Reichtum und Macht, Misogynie, Sexismus und wenig Frauen gibt, einer Welt der Risikokapitalgeber und des Einhornkapitalismus. Mit feinem Blick registriert sie dabei auch den enormen Einfluss der Branche auf San Francisco und seine Kultur (Stichwort Gentrifizierung) und reflektiert die eigene Position im diesem "Ökosystem". Sie versucht heimisch zu werden, was ihr jedoch nie ganz gelingt. Ihr wachsender Zweifel an einer Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit führt schließlich 2018 zur Kündigung. - Wieners Erinnerungen faszinieren gleichermaßen als Entwicklungsroman einer jungen Intellektuellen wie als Insiderbericht aus der digitalen Welt, in jeder Beziehung lesenswert.

Mehr zu diesem Titel im MEDIENKATALOG der Stadtbibliothek.

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