In ihrem neuen Buch gehen der Historiker und Literaturwissenschaftler Kai Michel und der Anthropologe und Evolutionsbiologe Carel van Schaik aus interdisziplinärer Perspektive der Frage nach, wie sich die soziale Benachteiligung von Frauen über Jahrtausende hinweg erklären lässt. Aufgezeigt wird, dass Frauen und Männer gleichberechtigt miteinander lebten und erst mit Landwirtschaft und Sesshaftigkeit und damit verbundenem Besitz sich die Stellung der Frauen verschlechterte. Diese Entwicklung vollzog sich auch in der Religion: Mit dem Verschwinden des Polytheismus, der Entstehung des Monotheismus und der Verbreitung des Christentums verlieren Frauen immer mehr Macht. Die soziale Ungleichheit der Geschlechter, so die Schlussfolgerung der Autoren, ist nicht biologisch begründbar.
Ein gut lesbares, allgemein verständlich und detailliert geschriebenes Buch, das eine Fülle von Themen zur Sprache bringt.
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