Zwar wird jeder Mensch mit einer bestimmten familiären Veranlagung geboren, doch hat die Wissenschaft mit der Epigenetik seit wenigen Jahren eindeutige Beweise, dass sich die Gene durch unsere Lebensführung verändern lassen, d.h. eine Vererbung erworbener Eigenschaften möglich ist. Durch die Nahrung, den Sport, unseren Umgang mit Stress, durch Freude am Leben und durch die Pflege eines sozialen Netzwerks kann die Genexpression positiv modifiziert werden. Das, was im Menschen passiert, lässt sich auch in der Gesellschaft erreichen. Der Verfasser spricht hier vom "Mem", was ein identifizierbares, kulturelles Element bezeichnet, wobei durch die "Memetik", eine Art gesellschaftlicher DNA, eine neue Vision der menschlichen Gesellschaft aufscheint. "Wagen wir das positive, konstruktive, pragmatische und realistische Denken", schreibt der Autor, der Biologe und Informatiker ist und die soziale und solidarische Wirtschaft Frankreichs als Vorbild darstellt. Ein hochaktuelles und flüssig zu lesendes Werk zu einem höchst bedeutsamen, neuen Forschungsgebiet, dem viele Leser zu wünschen sind.
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