Das Buch der Professorin in Wien und London und Beraterin der EU-Kommission zur Ethik neuer Technologien ist eine umfassende soziologische, stark ethisch und philosophisch geprägte Darstellung, die entschieden für das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) plädiert. In Zeiten der Covid-19-Krise zeige sich, dass völlig unverschuldeter Einkommensverlust jeden treffen könne. Außerdem stehe unsozialerweiser ein extremer Reichtum einzelner der größeren Armut vieler gegenüber. In einigen aufgeführten Beispielen werden die bisherigen positiven Erfahrungen mit dem BGE in Experimenten aufgezeigt, ohne kritischen Fragen (u.a.: "Macht es faul?"; "Lohnt sich Leistung dann noch?"; "Wer soll das bezahlen?") auszuweichen. Betont wird der Wert des Menschen sowie die Menschenwürde und die Bedeutung sinnerfüllter Arbeit, die keineswegs immer bezahlt werden muss (z.B. in Ehrenamt oder Familie). - Hochinteressant ist das konkrete Durchrechnen von Finanzierungsbeispielen in Bezug auf Österreich mitsamt einzelner Vor- und Nachteile. Ein wichtiger, durch zahlreiche statistische Einschübe sachlich begründeter Debattenbeitrag.
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