"Zu behaupten, ich hätte mich niemals über das Leid meiner Mutter gefreut, wäre eine glatte Lüge.", so die ersten Gedanken der indischen Künstlerin Antara, als sie entdeckt, dass diese an beginnender Demenz leidet. Wie kann sie sich nun angemessen um eine Mutter kümmern, die sich nie wirklich um ihre Tochter gekümmert hat? In Rückblenden erzählt Antara von ihrer unglücklichen Kindheit als Tochter einer unangepassten Frau, die aus der Langeweile einer konventionellen Ehe ausbricht, um mehrere Jahre als Geliebte des Gurus in einem Ashram zu leben, und ihr Kind kaum noch beachtet. Dieses Beiseitegeschobenwerden prägt Antaras Persönlichkeit bis ins Erwachsenenalter.
Sie entwickelt Zwangsstörungen und kann sich ihrer eigenen Persönlichkeit nie sicher sein, hat doch auch sie Schuld auf sich geladen und ihre Mutter jahrelang hintergangen ... – „Bitterer Zucker“ ist eine schonungslose Darstellung zerstörerischer Hassliebe und zugleich ein Blick auf das Alltagsleben der gehobenen indischen Mittelschicht.
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