Im neuen Kurzroman der bekannten französischen Dramatikerin und Romanautorin geht es um die alte Schauspielerin Anne-Marie. Es ist ein eindringlicher Lebensrückblick, der mit hintergründigem Humor und einer transparenten Portion Selbstbetrug von den jugendlichen Hoffnungen, der durchaus respektablen, aber nicht hochfliegenden Bühnenkarriere, dem sicheren Arrangement einer langweiligen Ehe und dem banalen Sinkflug gegen Ende des Lebens erzählt. Eine Schönheit war sie nur manchmal auf der Bühne. Ein Filmgesicht hatte sie nicht.
Im Gegensatz zu ihrer bewunderten Freundin Giselle, deren Erfolg in der Wirkung ihrer lasziv entspannten Lässigkeit und ihrem Aussehen lag. Doch am Ende werden die Erfolgsverwöhnte und die auf halbem Weg Gescheiterte auf ähnliche Weise von den Enttäuschungen, der Einsamkeit und dem körperlichen Niedergang des Alters heimgesucht.
Yasmina Reza gelingt es einmal mehr, ein eher tristes Thema in humorvoller Leichtigkeit mit dem Leben als solchem zu versöhnen.
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