Ronja Ebeling (Jg. 96) ärgert sich darüber, dass Sie und ihre Altersgenossen als rücksichtslos oder naiv bezeichnet werden, während sie tatsächlich ziemlich besorgt sind. Zwar hatten junge Menschen nie zuvor mehr Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung, gleichzeitig aber sind sich viele heute schon sicher, dass ihre zukünftige Rente nicht einmal für die Miete ausreichen wird. Und in Wahrheit ist ihre Generation jobtechnisch auch nicht beneidenswert frei, sondern ziemlich abhängig von verschiedensten Faktoren, wenn sie sich ständig nur von Praktika zu befristeten Jobs weiterhangeln muss. Ebeling schreibt über die Rolle junger Menschen am Arbeitsmarkt, die bewusste Entscheidung gegen das Kinderkriegen, über Geschlechterrollen, den Wahn zur Selbstoptimierung und rechten Hass - online wie offline. Eindrücklich plädiert sie dafür, die Entscheidungsgewalt in einigen Bereichen endlich an die - zu Unrecht - unterschätzte nächste Generation weiterzugeben.
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