London 1965. Unter dem Pseudonym "Rebecca Smyth" meldet sich eine unscheinbar, eher gehemmt wirkende und in Klischeevorstellungen verhaftete junge Frau als Patientin beim neuen Mode-Psychoguru Braithwaite an. Sie gibt ihm insgeheim die Schuld am Suizid ihrer Schwester und versucht, dies nachzuweisen. Dabei hat "Rebecca" mehr mit Braithwaite (der eigentlich gar kein Arzt ist) gemein, als sie glaubt: Beide meinen, der Mensch bestehe aus verschiedenen Identitäten, die in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz kommen; jede*r könne sein, was sie*er sein will. Wohin das in letzter Konsequenz führt, erfahren beide auf ihre Weise ... - Dieser Gesellschaftsroman lässt das London der Swinging Sixties aufleben und präsentiert Figuren mit solchem Tiefgang, dass man noch lange über sie nachdenkt. Geschickt die Mischung aus vorgeblicher Authentizität (Biografie Braithwaites, Erwähnung realer Prominenter) und den Aufzeichnungen der "Patientin" Rebecca mit ihrem Katz-und-Maus-Spiel; dabei ist alles reine Fiktion! Ungewöhnlich und gerade darum allen gerne empfohlen.
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