Dass unsere billigen Konsumangebote eine weniger glitzernde Kehrseite haben, dringt kurz in unser Bewusstsein, wenn wieder mal eine Fabrik z.B. in Bangladesch einstürzt, wo Textilarbeiterinnen zu Hungerlöhnen für den Export produzieren. Die BWL-Professorin Evi Hartmann nimmt dies zum Ausgangspunkt, um besonders in der Textilbranche aber auch für Rohstoffe geltende Muster zu hinterfragen, wonach in den Lieferketten sehr vieler Produkte sklavenähnliche Arbeitsbedingungen anzutreffen sind. Sie beschreibt ihre Erfahrungen und Gespräche mit Managern in verschiedenen Unternehmen und deren tatsächliche oder vorgeschobene Zwänge durch Preisdruck und Konkurrenz und plädiert dort und bei privaten Kaufentscheidungen für mehr Moral. Dadurch rückt sie das Thema auf eine eher individuelle Ebene. Die Frage allerdings ist, ob mit solch "kleinen Schritten" im Management und Konsumverhalten Fehlentwicklungen der Globalisierung ausgeglichen werden können.
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